Muffige Rumpelkammer, mit Spinnenweben verhangene Diele, düstere Abstellkammer – so mancher Dachboden fristet ein trostloses Dasein. Architekt Bernd Schüller machte dem ein Aus und verwandelte das Dachgeschoss eines denkmalgeschützten Gebäudes in attraktiven Wohnraum.

Analena und Jörg Möhlendick war der Düsseldorfer Altbau, in dem sie wohnten, zu klein und unmodern geworden. Mehr Platz und Komfort sollte her. Unterm Dach schlummerten dafür die Reserven. Das Dachgeschoss des 1905 erbauten Gebäudes bot rund 47 Quadratmeter Fläche, die bislang mit alten Umzugskisten und allerlei Unrat vollgestellt war. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hatte sich hier wenig getan: Die Dachkonstruktion war ungedämmt und selbst die Fenster von 1905 waren noch im Original erhalten. Um hier attraktive Wohnfläche entstehen zu lassen, mussten zudem die Elektro- und Wasserinstallationen neu verlegt und der Bodenaufbau in Ordnung gebracht werden.

Neu ist auch der freistehende Kamin, der dem Wunsch der Bauherren nach einer ordentlichen Portion Gemütlichkeit nachkommt. Erhaltenswert waren hingegen die in den Raum hineinragenden Dachbalken, die der neuen Wohnfläche später die typische Dachschrägenromantik verleihen sollte – nur die maroden Fußpfetten mussten dringend ersetzt werden. Der Umbau dauerte insgesamt sechs Monate, im Mai konnte das Paar sein neues Domizil beziehen, das sich gleich pudelwohl in den neuen vier Wänden fühlte.

Kein Wunder, denn die Symbiose aus alter Bausubstanz mit moderner Architektur kann sich sehen lassen: Die original erhaltenen denkmalgeschützten Innentüren und das aufgearbeitete Eichenparkett sorgen für einen urigen Charme im Maisionette, während eine freitragende, über eine Treppe begehbare, Empore als zusätzliches Geschoss dient und dem Raumgefühl Leichtigkeit verleiht. Diese wird unterstrichen durch die vorherrschenden Weiß- und Grautöne der Ausstattung und die große Fensterfront, die Sonnenlicht ungehindert einfallen lässt. Ins Auge fällt die rote Backsteinwand, welche den Abschluss zum Nachbargebäude bildet und neben den Stahlträgern der Empore dem Wohnbereich industriellen Schick verleiht.